Über Rassismus und Transfeindlichkeit. Das war keine Ausnahme!

Das war keine Ausnahme. Das ist der Titel der Stellungnahme, die rubicon e. V. rausbringen wollte. Wir haben das nicht geschafft und wir müssen uns deswegen entschuldigen. ENTSCHULDIGUNG für unser Schweigen und die lange Zeit, die wir gebraucht haben, um das, was wir denken, auch öffentlich zu sagen. ENTSCHULDIGUNG vor allem an die Menschen, die von uns enttäuscht sind und sich nicht von uns repräsentiert gefühlt haben. Aber die Stimme der Betroffenen muss gehört werden.

Der Vorstand rubicon e. V. sagt: „Die Schutzräume, die rubicon bietet, enden nicht vor der Türe.“

Das Statement, das die queere BiPoc Community und ihre Allies am 21.04.2023 bei der Mahnwache gesetzt hat: Trans Black lives matter & no justice no peace. Justice für alle Menschen, die regelmäßig Rassismus und Transfeindlichkeit erfahren und denen nicht geglaubt wird und die nicht gehört werden. Justice für eine Community, der nicht erlaubt wird, sich zu empören, weil es einfacher ist, in unseren Privilegien weiter zu leben.

Das war keine Ausnahme. Über die Jahre gab es viele Fälle von Gewalt und Diskriminierung, die in der Nähe des rubicon und in anderen queeren Orten und Lokalen in Köln stattgefunden haben. Es könnten noch mehr sein, weil viele dieser Fälle nicht gemeldet werden und die Personen oft schweigen und versuchen mit ihrem Leben weiterzumachen. Das ist eine Strategie, die am Ende viele Menschen krankmacht. rubicon e. V. nimmt sich hier nicht heraus zu behaupten, immer und jederzeit ein diskriminierungsfreier Raum zu sein. Wir reflektieren Vorfälle und versuchen Lösungswege zu erarbeiten.

Im Mittelpunkt der Arbeit von rubicon e. V. steht Beratung. Wir leisten Stabilisierungsarbeit und führen Interventionen durch mit Menschen, die dauerhaft und vielschichtig Gewalt und täglich Diskriminierung erfahren. rubicon e. V. bietet einen Ort für Empowerment seit 2005 mit dem Offenen Treff baraka – a place for international queers.

Antidiskriminierungsarbeit war nie leicht, aber es wird immer belastender und komplizierter in einer Gesellschaft, die sich nur begrenzt solidarisch zeigt.

Dieses Mal hat Rassismus und Transfeindlichkeit eine Person getroffen, die trotz aller Vulnerabilität empowert ist. Und sie ist nicht allein.

rubicon e. V. bietet Schutzräume und unterstützt diese Prozesse in anderen Organisationen. Wir möchten nach vorne schauen, unsere Expertisen einbringen und Veränderung begleiten.

Ni unx más! (keinen einzigen mehr!)

In Nordrhein-Westfalen existieren insgesamt 42 sogenannte Servicestellen auch bekannt als Antidiskriminierungsbüros für Antidiskriminierungsarbeit. Zentrale Aufgabe dieser Beratungsstellen ist die Unterstützung, Beratung und das Empowerment von Menschen, die von Diskriminierung und Gewalt betroffen sind.